Dienstag, 22. Juni 2010

Trading ist ein Geschäft - Blödsinn

Trading ist ein Geschäft - das stimmt, für Broker, Signalanbieter, Börsenbriefschreiberlinge, Vermögensverwalter, etc.

Wer kennt sie nicht, diese hirnverbrannten Vergleiche Trading mit einem Unternehmen zu vergleichen - der Trader soll sich wie ein Vorstand oder Geschäftsführer verhalten - lächerlich.
Die Aufgaben einer Unternehmensleitung sind wesentlich umfangreicher und vielfältiger, größtenteils auch schwerer und von der Bürde der menschlichen Personalführung und der Verantwortung für Personal und Firma nicht ansatzweise mit dem Trading auf eigene Rechnung zu vergleichen. Aus meiner Sicht ist dies ein banaler Marketing-Trick um Menschen in die Selbständigkeit zu locken und ihnen vorzugaukeln sie können leicht ihr eigner Chef werden.

Nur weil man einen Plan braucht und Kapital ist man noch lange kein "echter Unternehmer"! Wer um die Ecke zum Tante-Emma-Laden geht, braucht auch einen Einkaufszettel (Plan) und Kapital - deshalb wird aber nicht jede Hausfrau (oder Hausmann) zum Unternehmer. Man ist selbstständig tätig, aber mitnichten unabhängig. Ohne Internet, Telefon, Broker geht nichts. Wer sich dabei als selbstständiger Unternehmer bezeichnen will, dem sei das im steuerlichen Sinne vergönnt, aber man sollte sich nicht größer machen als man ist und vergleiche zu "echten Unternehmern" ziehen.

Wir Trader sind i. d. R. Egoisten, denn alles was wir machen, machen wir auf eigene Kosten und eigenes Risiko - ich bin nur für mich verantwortlich, für niemanden sonst und wenn ich Fehler mache schädige ich ausschließlich mich selbst. Trader sind die unterste Riege an der Börse. Es gibt Trader mit und ohne Moral, mit und ohne Sozialkompetenz, mit und ohne Intelligenz, etc. - ein wenig zu Vergleichen Söldnern. Trader sind wie alle anderen Menschen und das was sie machen, finden einige gut und einige schlecht, aber letzten Endes ist ein Job wie jeder andere. Man muss ihn lieben um ihn gut zu machen.

Futures 22.06.2010

Schwacher Markt, den ich anfangs leider falsch eingeschätzt habe. Drei Trades: zwei große Verlierer ein sehr großer Gewinner. Tagesergebnis 622 Euro.

Futures 21.06.2010

Dies war ein Tradingtag, an dem alle aufschreien, wenn sie sehen wie weit man eine Postion zurücklaufen lassen kann. Der letzte Trade war sehr weit im Minus, aber das Setup war noch gültig. Der Verlust dieser Position wäre fatal gewesen, denn bei einem Startkapital von nur 3.500 Euro wäre dies grenzwertig für die FDAX-Margin gewesen. 2.500 Euro müssen immer erhalten bleiben.
Die Wahrheit? Die Wahrheit ist, dass ich einen großzügigen Stop gesetzt habe und Fussball geschaut habe. Warum? Weil es mir egal war!

Na, macht es bei dem einen oder anderen Klick? Tagesgewinn: 797 Euro.