Mittwoch, 3. November 2010

Regel 2: Stop-Loss

Wie schon im vorhergehenden Artikel bezieht sich auch diese Regel auf das Future Trading im E-Mini.


2. Verwende niemals einen <= 2-Punkte-Stop-Loss!
Man könnte besser noch schreiben, verwende gar keinen Stop-Loss, nur sollte man dann bereits fortgeschritten sein und genau wissen wann man aussteigen muss. Abgesehen davon muss sich jeder Trader gegen das Unvorhersehbare absichern, d.h. ein Emergency-Stop im System ist immer Pflicht. Dieser Emergency-Stop sollte beim Daytrading allerdings immer so weit entfernt sein, dass er in der Regel nicht  in der Nähe der üblichen Tagesrange liegt. Die Begründung dafür teilt sich in eine technische und eine psychologische und letztere  ist nicht für jeden einfach zu verstehen, ich versuche es aber dennoch zu erklären. 

Der technische Grund zu dieser Regel ist einfach zu erklären: Die meisten Trader im ES nutzen einen Zwei-Punkte-Stop und das wissen vor allen Dingen die Institutionellen, von daher gibt es gewisse Einstiege, die mit solch einem Stop hoch riskant sind. An gewissen Preismarken wird der Preis gerne mal in beide Richtungen über zwei Punkte hinaus getrieben, bis er sich letztendlich für eine Richting entscheidet. Wer dann einen engen Stop hat fliegt in jedem Fall raus. Der Stop (mentale) sollte also so gewählt sein, dass er einerseits zum grundsätzlichen Risiko passt und andererseits im Gesamtsystem dem positiven Erwartungswert gerecht wird.
In diese Stopsetzung geht nun die psychologische Komponente ein: Wer im Daytrading sieht, dass sich der Preis einer Stopmarke nähert, wird ein Problem bekommen, wenn er das Setup vom Grundsatz her als weiterhin gültig erachtet. Anfänger fangen hier an Stops zu verschieben, was das Ende vom Anfang ist, da man jedes mal seine Entscheidungen neu bewerten muss.
Der Kopf muss "frei" bleiben von unnötigen Doppel-Entscheidungen und meine Bewertung darf ausschließlich auf dem beruhen was ich sehe. Das kann dazu führen, dass ich sofort aussteige oder eben verweile - aber die Entscheidung wird gefällt wenn die "action" kommt. Im übertragenen Sinne versuche ich mit dieser Maßnahme unter anderem auch die Verlustangst zu zähmen.
Ein fester Stop im Daytrading is IMHO ein Todesurteil - allein aus dem Grund, weil ich mit dem Stop indirekt behaupte zu wissen, wie sich der Kurs in der kurzfristigen Zukunft entwickelt. Als Extrem-Beispiel, um zu verstehen was ich meine, sei die Stopsetzung im Eur/Usd am 1. Freitag im Monat genannt. Es gibt hier keine sinnvolle Möglichkeit einen Intraday-Stop zu setzen, da nach den News jedes Scenario denkbar ist - wer also vor 14:30 Uhr mit Stop in den Markt geht ist lediglich ein Opfer und sollte nicht verwundert sein wenn der Stop fällt.  Free your mind!