Freitag, 11. Juni 2010

Die KISS-Lüge

Viele denken KISS (Keep it simple, stupid) ist die ultimative Trading-Lösung. In der Tat hat KISS eine gewisse Daseinsberechtigung im Trading, es ist damit allerdings nicht gemeint, dass man einen nackten Chart nimmt, diesen durch reines Anschauen analysiert und dadurch ein Super-Trader wird. Das funktioniert nicht.

KISS soll dafür stehen, dass die Entscheidung für einen Trade einfach und klar ist, nicht jedoch, wie es zu dieser Entscheidung kommt. So ist es egal, ob man seine Entscheidungen nach Preis, Markttechnik, Marktprofil, Indikatoren, Candles, Volumen, Trendlinien, Widerstand u. Unterstützung,  Pivots, Fibonaccis, News, etc. trifft: nur eindeutig sollten sie sein

Wer also glaubt, ein KISS-Trader braucht sich nicht die signifikanten Widerstände und Durchschnitte anzuschauen liegt falsch! Auch wenn es schwer ist alle Informationen zu verarbeiten, sollte man die wesentlichen miteinbeziehen. Als klassisches Beispiel kann man für Intradaytrader die News an jedem 1. Freitag im Monat um 14:30 Uhr (Non-Farm-Payrolls) nennen: Wenn ich diesen Termin nicht intuitiv verinnerlicht habe und seine Auswirkungen nicht kenne oder den Termin sogar ignoriere, hilft mir auch kein KISS, im Gegenteil KISS wird für mich dann zum KILLER!

Mein Trading funktioniert natürlich auch nach einem KISS-Prinzip. Ich trade Bewegungen und versuche in Intraday-Trends hineinzukommen. KISS ist daran, dass nach einer Seitwärts-Phase immer wieder eine Bewegung folgen muss. Die explizite Ausführung des Trades ist allerdings alles andere als KISS.

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